Montag, 12. November 2012

Anders als gedacht

School Of Seven Bells 
„Put Your Sad Down EP“ 
(Full Time Hobby)

Hatte man Alejandra Deheza und Benjamin Curtis für ihr letztes Album „Ghostory“ noch als die legitimen Anwärter auf die Nachfolge der Cocteau Twins gefeiert, muss man nun erkennen, dass dies offensichtlich gar nicht die Richtung war, in welche beiden wollten. Wenn also diese neue EP maßgeblich für die Entwicklung der beiden sein soll, so geht diese eher weiter in Richtung loungigen Clubpops – für die Cocteau Twins fehlt es ihnen doch an versteckt Abgründigem, am großen Schimmern und Flimmern. Den Weg der beiden ist so ähnlich ja auch schon Alison Goldfrapp zusammen mit Will Gregory gegangen, ihr „Alpinisms“ war quasi das Debüt „Felt Mountain“, auch sie tendierte danach zu besser gelaunterem, tanzbarem Dance.

Was School Of Seven Bells auf „Ghostory“ schon andeuteten, setzen sie auf dieser EP konsequent fort – technoide Trancebeats, also eher Orbital, späte Bomb The Bass. Den Anfang macht das knapp dreizehnminütige Titelstück, zu Dehezas zarter Stimme schichtet sich im Hintergrund ganz langsam eine Wall of Sound, bevor das Stück dann zu butterweichem Electrosound findet. Das folgende „Secret Days“ trommelt gar fröhlich drauflos und wabert wie auch „Faded Heart“ zu allerlei Geplucker zwischen flauschigen Klangteppichen einher. Einzig „Lovefingers“ wagt den dunkleren Ansatz, der Beat wirkt etwas zerkratzt und härter – die letzten sieben Minuten von „Painting A Memory“ gehören wieder den pulsierenden Ambientloops. Alles nicht unbedingt schlechter als zuvor, aber eben doch anders. http://www.sviib.com/

Komplettstream der E.P. bei OhFancy.

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