Dienstag, 12. August 2014

Extnddntwrk: Zur Hölle mit dem Vorurteil

Extnddntwrk
„Just Tracks“
(Fourthdimension)

Wer gedacht hat, Andrew Fearn von den gerade zu Recht sehr gehypten Sleaford Mods würde Abend für Abend mit seinem Kumpel Jason Williamson sturzbesoffen und wild pöbelnd durch die Kneipen von Nottingham ziehen (sicher tun sie das auch ab und an), darf sich nun eines Besseren belehren lassen: Fearn ist seit jeher ein akribischer und ehrgeiziger Soundbastler, der sich ohne Probleme stundenlang hinter heimischem Equipment verschanzen und an neuen Soundcollagen schrauben kann. Seit 2012 hat er so parallel zur Arbeit der Band unter dem Pseudonym Extnddntwrks eine ganze Reihe feiner Platten verfertigt, die man sowohl bei Bandcamp als auch auf seinem privaten Blog streamen und erwerben kann. Die Tracks, die man da zu hören bekommt, haben so gar nichts mit der rohen und schnoddrigen Gossenpoesie des Electropunk-Duos zu tun, vielmehr werden hier höchst kunstvoll und bedacht verschiedenste instrumentale Soundpatterns aus Ambient, Dubstep, Industrial, funkigem Hip Hop, Metal und – hört, hört – Jazz miteinander vermischt, selten einmal mit Stimmsequenzen unterlegt. Das klingt mal catchy und lässig, mal experimentell und lichtscheu und - siehe unten - auch mal mächtig laut. „Just Tracks“ versammelt nun neben aktuellen Stücken ein BestOf früherer Arbeiten und deren Variationen und dient neben anspruchsvollem Hörgenuß gleichzeitig dem Abbau von Vorurteilen.

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