Mittwoch, 11. November 2009

Gehört_77



Them Crooked Vultures “Them Crooked Vultures” (RCA/Sony)
Selbst wenn man noch keine fünfzig ist, hat man heute als halbwegs wacher Musikrezepient schon viele sogenannte Supergroups diverser Spielarten kommen (und zuweilen auch schnell verschwinden) sehen. Und egal ob sie nun Audioslave, The Good, The Bad & The Queen, Velvet Revolver oder The Raconteurs heißen – immer versammelt sich illustres und zumeist sehr talentiertes Personal um eine herausragende Persönlichkeit, die dieser Zweckgemeinschaft als Klammer dient und die Prägung vorgibt. Ob nun Tom Morello, Damon Albarn, Slash oder Jack White, ein jeder drückt seinem Projekt den Stempel der Dominanz auf – follow the leader. Auf den ersten Blick gilt dies auch für Them Crooked Vultures, den wohl heißesten Hype des ausgehenden Jahres, denn es sind zunächst die Queens Of The Stone Age von Frontmann Josh Homme, die sich hier zunächst in den Vordergrund schieben. Doch recht schnell merkt man beim Anhören dieses heftigen und kantigen Brockens, dass sehr wohl auch die beiden anderen Mitglieder dieser Kollaboration ihre deutliche Handschrift beigetragen haben. Vor allem der raue Bluesrock von Led Zeppelin-Bassist John Paul Jones gibt dem Großteil der Songs eine angenehm erdige Note – „No One Loves Me ...“ oder das schwergängige „Elephants“ gewinnen so deutlich an Charme. Bei „Scumbag Blues“, einem richtigen Rockfetzen, ist die Spielfreude der drei schier mit Händen zu greifen, Gitarrensoli galore und ab dafür. Andere Stücke wiederum sind eher beatgetriebene Stoner-Nummern – „Mind Eraser“ mit seinem lustigen Horn-Outro, die erste Single „New Fang“ oder auch die deutlich beschleunigten „Dead End Friends“ und „Gunman“. Alles gebrochen, nichts geglättet – mit „Warzaw...“ gibt’s gegen Ende sogar noch einen satten, fast neunminütigen Nachschlag lupenreinen psychedelischen Progressive-Metal – können sie also auch. Kurz, diese Mischung macht deutlich mehr Spaß als manches spätere QOTSA-Album, auch wenn einem nach einer Stunde der Schädel mächtig dröhnt. Aber das wiederum sollte ja bei dieser Art von Supergroup als Arbeitsnachweis mindestens zu erwarten sein ...

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