Dienstag, 20. Februar 2018

The Wombats: Nichts für Kopfzerbrecher

The Wombats
"Beautiful People Will Ruin Your Life"

(Kobalt Music Recordings)

Ignoranz muß ja nicht immer das Schlechteste sein, manchmal tut sie sogar mal ganz gut. Die britische Indiepopband The Wombats wurde ja mit der zweiten oder dritten Welle sogenannter "The"-Bands und dem tatsächlich fabelhaft kurzweiligen Debütalbum "A Guide To Love, Loss And Desperation" vor mehr als zehn Jahren in die Erfolgsspur gehoben. Blöd nur, daß die Welle ihr Tal recht schnell wieder erreichte und die Jungs mit dem Faible für knuffige australische Beuteltiere die Höhe mit den beiden Folgeplatten leider auch nicht wirklich halten konnten. Zweieinhalb Hits also, das war's dann schon wieder? Matthew Murphy hätte sich nun den Kopf zerbrechen können, woran genau das mit dem ausbleibenden Erfolg wohl liegen könnte, er hätte seine Bandkollegen zum Komplettschwenk überreden können - vielleicht sollte man ja mal härter, politischer, ernsthafter?



Das schien ihm wohl zuviel Konjunktiv gewesen zu sein. Statt dessen besann sich das Trio aus Liverpool auf seine Kernkompetenz und spielte für das vierte Album einfach genau die Musik ein, mit der es 2007 groß rausgekommen war, ganz so, als wäre in der Zeit nicht nur für die Band, sondern auch für die Hörer stehengeblieben. Und was soll man sagen - es funktioniert. Zumindest über weite Strecken. Der Titel gehört schon mal zu den charmatesten und wahrhaftigsten der laufenden Saison und gleich die ersten drei Tracks "Cheetah Tongue", "Lemon To A Knife Fight" und "Turn" entwickeln den Drive der Anfangstage - schöne Ohrwurm-Hooks, wippende Beats, elektronisch behutsam verfeinert. Und auch danach hübsch arrangierter Singalong, textlich nicht allzu anspruchsvoll, manchmal etwas arg selbstreflexiv mit zu viel "Uhh!" und "Ohh!", aber für eine entspannte Zeitreise, gern auch mit 100 Sachen über die sonnige Landstraße, genau das Richtige. Zum Gedankenmachen bleibt auch später noch genügend Zeit...

06.04.  Münster, Jovel
07.04.  Köln, E-Werk
11.04.  Zürich, Plaza Club
12.04.  Wien, Arena
10.04.  München, Theaterfabrik
15.04.  Berlin, Astra
16.04.  Hamburg, Docks
08.04.  Kaltenberg, Puls-Open Air



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